Ölwechsel bei einer KTM LC4 by Tobi

benötigtes Material: Kosten:
ca. 2,1 L Shell Advance Ultra 4T Öl (10W40,15W50) ca. 12 Euro/l
Schraubfilter und Feinfilter ca. 15 Euro
Kupferdichtungsringe und Neoprendichtung ca. 5 Euro

 

Der Ölwechsel bei einer KTM LC4 mit großem Ölkreislauf ist ein bischen anderes als bei anderen Motorrädern, da hier der Ölvorrat im Rahmenbrustrohr ist und deshalb das System entlüftet werden muss. Das ganze steht auch in der Bedienungsanleitung, bei mir gibts aber mehr Bilder, am besten ihr nehmt beides zur Hand, dann kann nix schief gehen.

Als erstes das Öl gut warm fahren damit alle Rückstände im Motor gelöst werden und raus kommen.

Dann werden die beiden Ölablassschrauben (rote Punkte) rausgedreht, die linke Innensechskant Schraube darf auf keinen Fall raus gedreht werden. Das Öl komplett auslaufen lassen.

Das sind die Ablassschrauben, beide haben einen Kupferdichtring, der kleine ist mir ins Altöl gefallen :-) Die Siebe und Magnete gründlich reinigen, wenn auf der kleinen Schraube ein bissle mehr abrieb zu sehen ist wie bei mir ist das auch nicht schlimm. Es dürfen auf keinen Fall gröbere Teile dran sein, normalerweise ist das nur Metallstaub.

Vorne den Feinlfilterschutz abschrauben und die Ablassschraube rausdrehen und das Öl aus dem Brustrohr ablaufen lassen.

Danach den Feinfilter abschrauben, dann kommt das restliche Öl raus.

Achtung: Bei neueren Baujahren ist die Ablassschraube für das Brustrohr unter dem Feinfilter (siehe Bild)

Dann den Ritzelschutz abbauen um an den Ölfilter zu kommen und die große Schraube die durch die 2 Ölleitungen geht rausdrehen. Dann den Deckel vom Filter lösen und abnehmen. Danach kommt man gut an den Ölfilter, das ganze ist ne Fummelei, aber mit etwas gedult ist das kein Problem. Das Restliche Öl aus dem Filtergehäuse läuft durch kippen des Motorrads raus.

Die ausgebauten Teile ohne Ölfilter und Feinfilter. Statt dem Neoprendichtring am Ölfilter kann auch ein Gummiring verbaut sein.

Das Öl nun einige Zeit tropfen lassen, ich lass es immer 2-3 Tage so stehen, immer mal wieder das Motorrad nach links und rechts kippen, wenn dabei irgendwann nichts mehr kommt dann zuerst die 3 Ablassschrauben mit neuen Dichtringen montieren. Die große mit 30Nm, die beiden kleinen mit 20Nm. Dann den Feinfilter mit frischem Motoröl füllen, die Dichtung leicht mit Öl einstreichen und Handfest anschrauben.

Dann den Ölfilter in das Motorgehäuse stecken, den Deckel mit neuer Neoprendichtung über Kreuz mit 5Nm anschrauben. Dann die große Schraube wiefolgt mit 15Nm einschrauben. Schraubenkopf-Dichtring-Ölleitung-Dichtring-Ölleitung-Dichtring-Filterdeckel. Die Abdeckungen können auch gleich wieder montiert werden.

Hier 3 Liter vom guten Shell Advance Ultra 4T 15W50.

Jetzt 1,3 Liter Motoröl am Kupplungsdeckel einfüllen und Verschlussschraube montieren.

Im Bordwerkzeug befindet sich ein Bausatz zur entlüftung des Ölsystems. Dazu braucht man eine leere Öldose und einen Schlauch. In diese Dose kommen nun 0,6 Liter Motoröl.

Oben am Steuerkopf die Schraube entfernen und dort die 0,6 Liter Öl aus der Spezialdose mit dem Schlauch einfüllen.

Dann das Motorrad anlassen und im Leerlauf laufen lassen, sobald oben aus dem Loch Öl ausläuft (nach ca. 20sec.) Motor abstellen und die Verschlussschraube mit 20Nm und neuem Dichtring montieren. Dazu sollte man schnell sein, da das Öl auch bei ausgeschaltetem Motor weiter ausläuft.

Jetzt das Motorrad vorsichtig warm fahren und das System auf dichtigkeit prüfen. Sobald das Öl auf Betreibstemperatur ist Motorrad auf einer Waagrechten Fläche abstellen, 5 Minuten warten und den Ölstand wie gewohnt kontrollieren und evtl. auffüllen.

Danach lasse ich immer das Altöl durch einen Sieb in die leeren Öldosen laufen und kontrolliere danach das Sieb auf Metallstückchen. Ich habe nix metallisches gefunden, das auf meinem Finger sind irgendwelche Ablagerungen.

Hat Dir die Anleitung geholfen? Bitte schreibe auch was ins Gästebuch, danke!